Grußwort des Vikars

Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
(Lukas 2,10-11)

Liebe Gemeinde, liebe Leser,

manchmal fällt es uns gar nicht so leicht, in die richtige Weihnachtsstimmung zu kommen. In den Tagen vor dem großen Fest ist ja oft sehr viel los. Gestresst hasten viele von uns von einem Termin zum nächsten: Hier eine Adventsfeier, dort noch Geschenke kaufen und die Weihnachtskarten müssen auch noch geschrieben werden. Viel Zeit für Besinnlichkeit bleibt da meistens nicht.

Vielleicht bedrücken uns auch Sorgen und Ängste. Was wird wohl im nächsten Jahr passieren? Wohin wird sich unsere Gesellschaft und unsere Kirche in den nächsten Jahren entwickeln? Und wie wird es meiner Familie, meinen Freunden und mir ergehen?

Dazu kommen das eher bescheidene Wetter und die kürzer werdenden Tage. Dies alles trägt nicht gerade dazu bei, eine festliche Stimmung in uns zu erzeugen.

Aber gerade in diese dunkle Welt hinein ertönt die Stimme des Engels, der schon vor über 2000 Jahren den Hirten auf dem Feld die frohe Botschaft verkündete: „Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkünde euch große Freude, denn euch ist heute der Heiland geboren.“

Diese Zusage ist mehr als ein ferner Hoffnungsschimmer am Horizont. Wie das Feld damals bei den Hirten plötzlich durch die „Klarheit des Herrn“ erleuchtet wurde, so dringt diese Nachricht als ein strahlend helles Licht auch in unser Leben: Nicht irgendwann, sondern heute kommt unser Heiland in diese Welt! Nicht in unabsehbarer Zukunft will er uns helfen, sondern jetzt sofort!

Jesus kommt als unser Heiland, denn er will in unserem Leben das heile machen, was zu Bruch gegangen ist. Wie man die Scherben einer zerbrochenen Vase wieder neu zusammensetzt und kittet, so kommt Gott an Weihnachten selbst in die Welt und wird Menschen, um die Beziehung zwischen ihm und uns Menschen wieder in Ordnung zu bringen. Wie groß muss die Liebe Gottes zu uns sein, dass er sich so klein macht und selbst ein Geschöpf wird? Unfassbar groß!

Bei all dem Trubel und den Sorgen, die uns belasten, wünsche ich uns, dass wir über diese Liebe Gottes wieder staunen dürfen. Ich wünsche uns, dass wir in dieser Advents- und Weihnachtszeit Momente finden, wo wir innehalten und zur Ruhe kommen können. Und ich wünsche uns, dass die frohe Botschaft des Engels unsere Herzen hell macht und uns mit der wahren Weihnachtsfreude erfüllt.

In diesem Sinne grüßt herzlich

Ihr/euer Vikar Joshua Volkmar